Uni Tübingen

Gesellschaftliche, ethische und rechtliche Aspekte von Mixed Reality im Kontext von Gesundheitstechnologien und die Möglichkeiten partizipativer Technikentwicklung

Was machen wir?

Das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) verfolgt ein klares Programm. Ethik soll nicht über Wissenschaften sinnieren, sondern in den Wissenschaften stattfinden. Dies gelingt dadurch, dass Wissenschaftler*innen unterschiedlichster Disziplinen gemeinsam an ethischen Fragen arbeiten. Denn nur wenn Ethiker*innen gemeinsam mit anderen Forscher*innen arbeiten, können moralische Dimensionen klar erfasst werden und eine angemessene ethische Urteilsbildung gelingen. 

Die aktuellen Projekte im Arbeitsbereich „Gesellschaft, Kultur und technischer Wandel“, in dem auch das Projekt HIVE-Lab angesiedelt ist, können vier Bereichen zugeordnet werden: 

Was ist unsere Rolle im Hive-Projekt?

In unserem Teilprojekt werden gesellschaftliche und ethische Fragestellungen bearbeitet, die sich aus den Forschungen in und über die Living Labs ergeben. Die rechtlichen Aspekte werden von der Universität Kassel durch ein Rechtsgutachten bewertet. Dabei werden vier Schwerpunkte fokussiert:

  1. Forschungsethische Analyse:
    Diese beinhaltet Fragen danach, welche ethischen Problemstellungen bei der Forschung in den beiden Living Labs bestehen. Wichtige Themen in diesem Bereich sind: mögliche Spannungen zwischen Interessen der Forschenden und der Proband*innen, gesellschaftliche Anforderungen an die Technikgestaltung, gesellschaftliche Ziele und Rahmenbedingungen, die Autonomie der Proband*innen sowie Inklusions- und Exklusionsmechanismen.
  2. Technikfolgenabschätzung:
    Die zentrale Frage, ob Nutzer*innen eine neue Technik akzeptieren, wird um die normative Frage erweitert, ob die Technik auch aus ethischer Perspektive für Individuum und Gesellschaft angemessen ausgestaltet ist. Dazu werden unterschiedliche Technikzukünfte entworfen und bezüglich ihrer Kompatibilität mit einem individuell guten Leben reflektiert. Außerdem werden Schwierigkeiten in der Mensch-Technik-Interaktion analysiert.
  3. Partizipative Forschung und Co-Design:
    Es wird erforscht, inwieweit das HIVE-Lab Grundvoraussetzungen einer gehaltvollen partizipativen Forschung erfüllt bzw. erfüllen kann. In welchen Bereichen kann es sinnvoll sein, Technologien nicht nur an Proband*innen „auszuprobieren“, sondern diese in das Design der Forschung und der Technik miteinzubeziehen? Da in diesem Konzept Nichtwissenschaftler*innen als Mitforschende beteiligt werden, muss die Frage nach Laientum und Expertise reflektiert werden. Damit einher geht die Notwendigkeit einer Analyse der Wissensbestände, die durch eine solche Kooperation produziert werden.
  4. Integration externer ELSI-Partner*innen:
    Die Living Labs werden unter anderem von externen Projektverbünden genutzt, die selbst ELSI-Themen bearbeiten. Über die projektinterne Integration hinaus werden demnach auch die ELSI-Partner*innen dieser Projektverbünde koordiniert.

Was bieten wir an? 

Was kann man sich praktisch darunter vorstellen?

Es ist aus unserer Sicht notwendig, gemeinsam mit Forschenden und Entwickler*innen aus anderen Disziplinen an ELSI-Themen zu arbeiten. Ein Format, in dem ein solcher Austausch erfahrungsgemäß effektiv funktioniert, sind gemeinsame Workshops. 

So führten wir beispielsweise gemeinsam mit dem Projekt NOSTRESS am 14.5.2019 einen Workshop mit dem Thema „Der Begriff des subjektiven Wohlbefindens“ durch, in dem wir die gesellschaftliche Reichweite dieses Begriffes erarbeiteten.

Ansprechpartner*innen

Céline Gressel 
IZEW
Wilhelmstraße 19
72074 Tübingen
Tel.: +49 7071 29 75680
E-Mail: celine.gressel@izew.uni-tuebingen.de

Martin Hennig
IZEW
Wilhelmstraße 19
72074 Tübingen
E-Mail: martin.hennig@izew.uni-tuebingen.de

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