11/06/2021 | Allgemein

ELSI Aspekte von Eye-Tracking

Ein Bericht über den Beitrag des HIVE-Labs zum Workshop PrEThics bei der ACM ETRA 2021

Das HIVE-Lab war in diesem Jahr erstmals bei der ACM ETRA, dem „Symposium on Eye-Tracking Research & Applications“ vertreten. Céline Gressel organisierte gemeinsam mit Michael Raschke (IDeA), Andreas Bulling und Inken Hagenstedt den „1st International Workshop on Privacy and Ethics in Eye Tracking (PrEThics)“. Der Workshop verfolgte das Ziel, die unterschiedlichen Perspektiven, die Ethik, Recht, Sozialwissenschaften und Technik auf Privacy in Eye-Tracking haben vorzustellen und diese mit dem interdisziplinären Publikum zu diskutieren.

Dabei stellte er besonders die Bedeutung und die Wichtigkeit von Privacy heraus. Nachedem er die unterschiedlichen Arten von Privacy vorgestellt hatte, benannte er Herausforderungen für Privacy beim Eye-Tracking und mögliche Lösungen für die daraus abgeleiteten Implikationen heraus. Am Ende seines Vortrags kam er zu dem Ergebnis, dass Fragen der Privatheit und des Datenschutzes sowie andere und ethische Belange schon in Technologie- (und Produkt-) Designprozesse einbezogen werden müssen.

Murat Karboga stellte in seinem Vortrag die ethischen Aspekte, die in Verbindung mit Eye-Tracking stehen vor.
Helmut Lurtz vertrat die rechtliche Perspektive .

Er präsentierte nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen des Datenschutzes, sondern erklärte darüberhinaus welche Risiken Eye-Tracking für den Schutz der Privatsphäre haben kann. Dabei stellt er unterschiedliche Ansätze für den Umgang mit diesen Risiken vor und bewertete deren Auswirkungen.

Ihr Fokus lag auf der Anwendung von Machine Learning im Kontext des Eye-Trackings. Durch ihre Schilderung der Funktionsweise von Machine Learning Systemen, konnte sie mögliche Angriffspunkte identifizerien und Lösungsvorschläge zum Schutz der Privatsphäre präsentieren.

Rebekah Overdorf stellte technische Entwicklungen vor, die Privacy berücksichtigen.
Céline Gressel (HIVE-Lab) erörterte sozialwissenschaftliche Sichtweisen.

Da die sozialwissenschaftliche Perspektive nicht sofort mit Fragen um Privacy und Datenschutz verknüpft wird, zeigte sie welche Ansätze der Sozialwissenschaften, insbesondere techniksoziologische Betrachtungsweisen, auf das Feld des Eye-Trackings angewendet werden können. Sie stellte die sozialwissenschaftliche Perspektive vor und präsentierte Fragen, die aus dieser Sicht an das Konzept der Privatsphäre aber auch an die Technologie des Eye-Trackings zu stellen sind. Dabei hinterfragte sie nicht nur Zusammenhänge auf der Ebene der Mensch-Technik-Interaktion, sondern verband diese mit instiutionalen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Zudem zeigte sie auf, wie Technik, Ethik, Recht und Sozialwissenschaften bei der Entwicklung neuer Technologien voneinander profitieren können.

Nachdem die Vortragenden ihre Perspektiven vorgestellt hatten, wurden einzelne Aspekte der Vorträge in Breakout-Guppen diskutiert und am Ende des Workshoptages wieder zusammengebracht.

Aufgrund der regen Teilnahme und des großen Interesses im Publikum wird ein „2nd International Workshop on Privacy and Ethics in Eye Tracking“ geplant.

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